Huflänge und Hufbearbeitung beim Paso Peruano

Von Mimi Busk-Downey - Übersetzt von S. EggeRt/S. Steffens

Vorteil im Showring?

Vor einiger Zeit wurde im Internet in einem Gangpferde-Chat über die Huflänge diskutiert. Zu diesem Thema behauptete jemand, der gar kein peruanisches Pferd besitzt, dass obwohl peruanische Pferde barfuß vorgestellt werden, die Zehen lang gelassen würden, um den Gang zu manipulieren. Eine Reihe erfahrener peruanischer Züchter bestritt die Aussage und sagten, dass dies keinen Vorteil habe. Daraufhin entbrannte eine Diskussion über die Regeln der Huflänge. Ich wollte recherchieren, um zu beweisen oder zu widerlegen, dass längere Hufe einem peruanischen Pferd im Showring einen Vorteil verschaffen. Da Hufe in den USA oder Kanada nicht gemessen werden, habe ich mich an Peru gewandt.


Bei der Nationalen Schau in Peru werden alle Pferde, die auf Platz 1. - 6. rangiert werden, auf 22 verschiedene Arten vermessen. Höhe, Länge des Röhrbeins, Länge der Schulter, Länge des Kopfes, Huflänge und eine Vielzahl anderer Werte werden in Statistiken erfasst und im Jahrbuch veröffentlicht, das direkt am letzten Tag der Show erscheint, an dem die Champions vorgestellt werden. Im April 2003 wurden mehr als 550 Pferde gezeigt, von denen 137 einen 6. Platz oder besser belegten. Ich habe die Statistik bezüglich der Huflänge studiert und Folgendes gefunden:


Drei Pferde hatten eine Huflänge von 4 1/4 Zoll. Acht eine Huflänge von 3 7/8 Zoll. Fünfzig hatten eine Huflänge von 3 1/2 Zoll. Achtundsechzig hatten Huflängen von 3 1/4 Zoll. Acht eine Huflänge von 2 3/4 Zoll. Von den dreien mit den Hufen über 4 Zoll Länge war keiner besser platziert als auf dem vierten Platz. Von den Pferden, die Meisterschaften gewannen, hatten alle das 3 1/4 oder 3 1/2 Zoll-Maß.


Dies zeigt, dass ein langer Huf kein Vorteil ist, auch nicht bei der weltweit bedeutendsten Show für peruanische Pferde, der peruanischen Nationalschau in Lima/Peru, mit den zahlenmäßig größten Klassen und einem sehr hohen Qualitätsstandard. Für mich zeigt dies, dass ein "kurzer, natürlicher Huf", wie er in unseren Regeln festgelegt ist, nicht nur gut für das Pferd ist, sondern auch gut für die Leistung des Pferdes.


Huflänge zu Hause und unterwegs im Gelände:
Ich glaube, viele Menschen lassen die Hufe ihrer Pferde, insbesondere die Freizeitpferde, die nicht auf Turnieren vorgestellt werden, länger als es für die Gesundheit des Pferdes gut ist. Lange Zehen schädigen die Sehnen und Bänder des Pferdes erheblich. Tatsache ist, dass die meisten Menschen mehr Trachten auf ihrem Pferd haben wollen, aber eine Reihe von Studien an Wildpferden haben gezeigt, dass eine niedrige Trachte für das Pferd natürlich ist. Dieselben Studien haben definitiv gezeigt, dass eine lange Zehe für das Pferd NICHT natürlich ist. Eine kurze Zehe ermöglicht dem Pferd Bewegungsfreiheit auf einem gesunden Huf mit guter Druckverteilung auf den Ballen und korrektem Abrollen, um Sehnenprobleme zu vermeiden. Dies ist besonders wichtig für Pferde mit starkem Termino oder „Knieaktion“.


Von unten betrachtet sollten die Trachten hinten nicht untergeschoben sein, und der Strahl sollte 2/3 der Huflänge haben. (Nur 1/3 des Hufs sollte sich vor dem Strahl befinden - siehe Foto 1.) Falls erforderlich, kann die Zehe stark gekürzt und etwas gerade geraspelt werden, um das Abrollen zu fördern. Beachten Sie, dass der Huf in Foto 2 und 3 bearbeitet werden muss. Die Seitenansicht zeigt eine gebrochene Zehenachse und die Sohlenansicht zeigt zwei Probleme – die Trachten sind untergeschoben, so dass sich die tragende Fläche nicht ganz hinten an der Trachte befindet und der Strahl auch nur die Hälfte der Länge des Hufes hat, nicht 2/3 wie es sein sollte.

Foto 1 - Guter Strahl mit 2/3 der Huflänge, die Trachten unterstützen den hinteren Teil des Hufes.

Foto 2 - Der Strahl ist nur halb so lang wie der Huf und die Trachten sind untergeschoben und unterstützen den hinteren Hufteil nicht (oder das Gewicht darüber).

Foto 3 - Gleicher Huf wie Foto 2, von der Seite gesehen. Dieser Huf muss bearbeitet werden. Ein merklicher gebrochener Winkel ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass die meisten Peruaner mehr Zehe als Trachten haben und die Tendenz besteht, die Trachten unterzuschieben.

Foto 4 - Dieser Huf zeigt, wie der Winkel des Hufes sein soll, wobei er mit dem Winkel des Fesselbeins übereinstimmt. (Der Huf hat eine leichte Ausbuchtung, die entfernt werden könnte, aber den Gang nicht beeinträchtigt.)

Foto 5 – Unter Röntgenstrahlen sieht man einen ausgewogenen Huf mit sehr leicht gebrochenem Winkel, niedrigem Absatz und kurzem Zeh. Dies ist derselbe Huf wie in Foto 1, der die ideale Strahlgesundheit und Trachtenunterstützung zeigt.

Als Faustregel gilt, dass der Winkel des Hufes mit dem Winkel der Fessel übereinstimmen sollte (siehe Foto 4). Dies trifft für die meisten Pferden zu, aber die Regel gilt nicht in jedem Fall. Ein Jahr lang lief unser Hengst RTP Casino klamm. Wir zogen ihn aus der kommenden Show zurück und der Tierarzt untersuchte ihn, stellte fest, dass er steilere Fesseln als viele Peruaner hat, und bemerkte, dass wir sehr hart daran gearbeitet hatten mehr Trachten zu bekommen, so dass der Winkel des Hufes mit dem Winkel der Fessel übereinstimmte. Er empfahl vordere Eisen mit Polstern. Es gab jedoch keine Verbesserung. Der Tierarzt schlug dann vor, Röntgenbilder zu machen, und wir befürchteten das Schlimmste. Die Röntgenaufnahmen zeigten jedoch, dass das Pferd nicht krank war - seine Trachten waren einfach zu hoch! Der Tierarzt sagte uns, wir sollen die Trachten kürzen, damit das Hufbein wieder waagrecht steht und dann die Zehen kürzen und abrunden. Das würde eine leicht (sehr leicht) "gebrochene Achse" ergeben (siehe Foto 5). Es war eine weniger hübsche Hufbearbeitung, aber das Pferd war nach drei Tagen wieder gesund, nachdem es über einen Monat lang klamm gelaufen war! Das Pferd ist auf diesen niedrigen Trachten mit kurzer Zehe gesund geblieben und gewann den Champion of Champions der Pleasureklasse an mehreren Regional Turnieren und trat 7 Tage lang bei der Calgary Stampede auf, eine Veranstaltung bei der viel auf Schotter und Pflaster geritten wird.

Foto 6 - Wenn man die Zehe vorne abknippst, entsteht ein Huf, ähnlich dem eines Wildpferdes.

Das „Zurückschneiden“ der Zehe (siehe Foto 6) kann dem Pferd durch eine Verbesserung des Abrollverhaltens erheblich helfen Verletzungen der Sehnen und Bänder zu vermeiden. Ihre Pferde werden sich effizienter bewegen und sie können viele Jahre beschwerdefreies Reiten genießen, wenn die Hufe korrekt bearbeitet sind - korrekte Belastung der Trachten und eine kurze, natürliche Zehe! Bitte beachten Sie, dass bei manchen Pferden monatlich die Hufe bearbeitet werden müssen.


Verwenden von Schuhen oder Eisen.

Es gibt Situationen, in denen für das Gelände Schuhe oder Eisen erforderlich sind. Bei Hufschuhen gibt es Berichte, dass Renegades einfach in der Handhabung sind und sehr gut bei natürlich bearbeiteten Gangpferdehufen halten. Viele Benutzer berichten, dass diese Schuhe bis über 300 Meilen haltbar seien.

Falls Eisen benutzt werden, empfiehlt es sich an der Zehe zurückgesetzte Eisen zu nehmen, wie die hier abgebildeten Natural Balance-Hufeisen. Diese unterstützen ein gesundes Abrollen. Es ist wichtig, dass die Eisen alle 6 - 8 Wochen erneuert werden.
Ich wünsche Euch viele schöne Ritte!